076) Werde ich durch Beitrittserklärung und Zahlung des ersten Beitrags ein Freimaurer?

In den Freimaurerbund kann man nicht wie z.B. in einem Sportverein lediglich durch den Vollzug einer Unterschrift eintreten. Es ist ein etwas längeres Verfahren, bei dem der Interessierte und die Brüder der Loge sich gegenseitig kennenlernen sollen. Im allgemeinen vergehen einige Monate (manchmal Jahre) vom ersten Kontakt bis zum Aufnahmeantrag. In dieser Zeit findet sich auch ein Bürge (Proponent) aus der Loge für ihn, der ihm die ersten Schritte erleichtern soll. Die Brüder stimmen in geheimer Wahl über die Zulassung eines Suchenden zur Aufnahme in den Bund ab. Dabei werden schwarze und weiße Kugeln verwendet (Kugelung, Ballotage). Ergibt die Auszählung nur weiße Kugeln, ist das Ergebnis „hell leuchtend“ und die Aufnahme beschlossen. Über andere Ergebnisse bestimmt die Satzung. Die Aufnahme, auch Lichterteilung genannt, ist eine Einweihung (Initiation) nach einem eindrucksvollen Ritual, an dem die ganze Loge beteiligt ist. Die Initiation bringt den Aufzunehmenden zu einem inneren Erlebnis, das für ihn der Beginn eines neuen Lebensabschnittes sein kann. Heute kennt man eine Initiation in westlichen Kulturkreisen (abgesehen von der Priesterwelhe) nur noch im Freimaurerbund.