Die Freimaurerei fragt ihre Interessenten nicht nach ihrer parteipolitischen Gesinnung, auch nicht nach der Kirchenzugehörigkeit, aber ebensowenig nach ihren sexuellen Anlagen und Vorlieben. Dies alles gehört in die private Intimsphäre des einzelnen. Dies sind persönliche Einstellungen, die für die Aufnahme in den Bund keine Diskussionspunkte sind.
Mit der wachsenden rechtlichen Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Partnerschaften beginnt erst die Diskussion, die Homosexuellen in ein Wertesystem einzuordnen. Die Brüder können in der Homosexualität eine besondere Ausprägung der Persönlichkeit sehen, die sie nicht daran hindert, diesen Brüdern die gleiche Achtung und brüderliche Zuneigung entgegenzubringen wie allen anderen auch. Sowenig es aber einem Bruder gestattet ist, in der Loge für eine Partei oder Kirche zu werben, so wenig würde es die Bruderschaft tolerieren, wenn sexuelle Vorlieben eines Bruders in die Loge getragen würden. Wir sollten bekanntgewordene Tatsachen zur Kenntnis nehmen und uns dann unseren eigentlichen freimaurerischen Aufgaben zuwenden.